||Hentai||

P.S: mit freundlicher Unterstützung von CyberAngel#s Animeworld

Wie schon unter Animes erwähnt, glauben viele Deutsche, das Anime gleichbedeutend mit Hentai wäre. Wo sie im Animebereich unwissend sind, glauben die meisten doch zu wissen, was Hentai ist. Laut unserer engstirnigen deutschen Meinung ist Hentai nur etwas für die lüsternden perversen Männer und nicht für Augen und Ohren eines normalen Menschen bestimmt. Das dem nicht so ist, soll im folgenden Beitrag näher erläutert werden. Noch ein kurzes Wort von mir bevor sie mit dem eigentöichen Text beginnen.

Ja es stimmt, Hentai ist größtenteils Anime oder Manga, die sich mit Sexualität befassen. Auch ist es in Hentais sehr detailliert und oft auch massiv brutal dargestellt. Aber in Hentais spielt nicht imer Sex die Hauptrolle. Auch Gewalt und Brutalität, Schmerz und Leiden werden in Hentais dargestellt. Das diese beiden Wege sich oft überkreuzen ist schon zur Normalität geworden.

Sie tuen recht daran, zu sagen, das Hentai nichts für ihre Kinder ist. Aber sie liegen im Unrecht, wenn sie über das genre des Hentai zu klagen, ohne genau zu wissen, worum es geht. Daher lege ich ihnen nahe, den folgenden text zu lesen.

© Die folgenden Informationen stammen aus dem AnimaniA Adult-Specia l(Sonderheft Nr.3). Im Frühjahr 2000 erschienen bei "Weird Visions Media Verlags GmbH" und sind auf der beigelegten CD-Rom sowie im Heft zu finden.
Dieser Text soll helfen, Hentai und seine Bedetung in Japan besser verstehen zulernen und im etwas aufgeschlossener entgegenzutreten, als dies vorher der Fall war. Ich betone hiermit, das das Copyright dem jeweiligen Ator unterliegt. Dieser Text wurde NICHT von mir geschrieben und ich übernehme KEINE Haftung.


HENTAI
Die Erotik ist eine Komponente des Gemüts, die schon immer existiert hat und die uns gemäss den verschiedenen Kulturen seit den ersten Anfängen der Menschheit begleitet hat. Logischerweise galt der sexuelle Akt und dessen Erforschung schon immer als vorrangiges Element für die Beurteilung der Reife, der Kultur und der Zeitdauer eines Volkes. Wenn sich die sexuellen Gepflogenheiten von Zeitepoche zu Zeitepoche verändert haben und später als altmodisch, bigott, übermässig oder unkeusch bezeichnet wurden, so standen diese doch stets im Mittelpunkt und bildeten einen Grund zur Erforschung der Beschaffenheit jener Zivilisation, die diese hervorgebracht hatte, denn die sexuelle Freiheit entspricht nahezu immer einem tiefgreifenden Bewusstsein des Ichs sowie einer tief wurzelnden philosophischen Kultur.

Der berühmte Kamasutra geht auf eine geschichtliche Zeitepoche zurück, in der Indien eine derart hochkultivierte und sozial hochentwickelte Nation war, dass die weibliche Befriedigung jener des Mannes keineswegs untergeordnet war. Diese erste Annäherung an das Konzept der sexuellen Gleichberechtigung, die Tausende von Jahren zurückliegt, liefert uns eine Vorstellung der selbstsicheren Kultur eines Volkes, die leider heutzutage kilometerweit in einen Obskurantismus zurückgefallen ist, wenn man unsere heutigen Gepflogenheiten diesem erleuchteten, in der ganzen Welt berühmtesten erotischen Text gegenüberstellt. Im Rahmen der verschiedenen Kulturen sowie deren Erforschung liessen sich erstaunliche Entdeckungen machen, und zwar ausgerechnet an Hand der Beobachtung deren sexueller Gepflogenheiten. Die antiken Römer beispielsweise praktizierten die freie Homosexualität als erwarteten und normalen Fakt, und die berühmten öffentlichen Bäder, in denen sie einen grossen Teil ihrer Zeit verbrachten, waren erstaunlicherweise beidgeschlechtig.

Im Lauf des sogenannten Mittelalters befand sich die Figur der Frau gegenüber der Figur des Herrenmannes in einer ausgesprochen unterdrückten und unwürdigen Stellung. Dieser Abgrund zwischen den Geschlechtern hat selbstverständlich zu einer grossen Verwirrung im Rahmen des sexuellen Aktes geführt, mit besonders rohen Praktiken, wie die berüchtigte Jus primae noctis, wobei der Feudalherr das Recht und die Pflicht hatte die Jungfräulichkeit jeder einzelnen Braut seines Lehens zum Zeitpunkt deren Hochzeit selbst zu überprüfen.

Im 18. Jahrhundert herrscht eine grosse Libertinage, die jedoch hinter einer augenscheinlichen Sittlichkeit verborgen ist, so dass die Werke des berühmten Marquis De Sade zumeist auf Ablehnung stossen.

Schliesslich hat die katholische Kultur einen nicht wegzudenkendes Gewicht gehabt, die, aufbauend auf dem Antiken Testament und der Zerstörung der Städte Sodom und Gomorrha durch Gott, die Menschen gezwungen hat den sexuellen Akt lediglich als Versuch der Fortpflanzung anzusehen.

Doch auch heute noch, nach langer Zeit, in einer Welt, in der die Bildung und damit die Fähigkeit des Denkens anscheinend viel weiter verbreitet ist als früher, ist das Tabu der Sexualität noch immer der höchste, mächtigste und unüberwindlichste Block unserer Gesellschaft.

Wenn das zwanzigste Jahrhundert einerseits anscheinend bereits alles und noch mehr gezeigt und den Sex von jedem Blickwinkel her ausgebeutet hat so leben wir heute andererseits am Rande eines unglaublichen und gefährlichen Abgrundes. Man hat spezifische Wege am Rande oder jenseits des gegenwärtigen Begriffs der Legalität geschaffen, wo der Sex eindeutig missbraucht wird, und zwar genau aus dem Grund weil die normalen Kulturwege den Sex noch immer als etwas Schmutziges, Unmoralisches und vor allem als etwas ansehen, das mit der Vorstellung selbst von Kultur nicht vereinbar ist. Es ist nur zu offensichtlich, dass eine derartige Situation geradezu dazu beiträgt, dass die parallelen Wege, die den Sex ausbeuten von jenem Sittlichkeitsbegriff genährt werden, der diese Wege der Öffentlichkeit verbergen will und aus dieser ihre hauptsächliche Kundschaft schöpfen.

Doch gehen wir der Reihe nach vor. Zu Beginn der 80-er Jahre befasst sich eine von den schicksalhaften Jahren 1967-68 anscheinend befreite Welt mit dem Thema Sex, und zwar auf Wegen, über die bis dahin noch niemand gewagt hatte dieses Thema in der Öffentlichkeit auch nur anzudeuten.

Es entsteht der pornographische Film. Bislang hatte es nur kurze Amateur-Videofilme gegeben, die ausschliesslich für den privaten Umlauf gedacht waren. Doch mit "Deep Throat" zeigt ein Film erstmals ganz offen und ohne falsche Tabus den sexuellen Akt wie dieser mehr oder weniger übertrieben seit Alters her in jedem Bett der Welt vollzogen wird. Ein riesiger Skandal, doch dieses Genre, vielleicht gerade weil es verboten ist, speist sich selbst. Weitere Filme werden veröffentlicht, und wer dazu in der Lage ist wirft sich sofort kopfüber in diesen neuen Markt. Ein Film nach dem anderen wird veröffentlicht, einige in guter Ausführung, andere selbstverständlich nicht. Werke wie "Hot Pursuit" machen wegen ihrer aufmerksamen Regie von sich reden, doch sie werden in ein zwielichtiges Getto abgedrängt, aus dem sie nie ans Sonnenlicht kommen werden.

Selbstverständlich wird die Pornographie sofort als ein Monster bezeichnet, mit dem sich ausschliesslich verdrehte Lüstlinge und degenerierte Monster befassen, und ebenso selbstverständlich ist diese Behauptung schlichtweg falsch. Es ist einerseits zwar sicherlich zutreffend, dass sich viele frustrierte Personen auf dieses Genre stürzen und dessen begeisterte Liebhaber werden, doch andererseits muss man gestehen, dass der künstlerische Ausdruck eines gut gedrehten Werkes bei dem Betrachter unweigerlich Anerkennung, Begeisterung und Lust hervorruft. Fast immer gehören die erbittertsten Verleumder des Genres zu jener Gruppe von Leuten, die noch nie den Mut hatten etwas von dem zu sehen, was sie kritisieren.

Doch mit der Zeit bringt die Ächtung der Pornographie diese neue Ausdrucksform unweigerlich dazu den Preis immer schlechterer Produkte zu bezahlen, bei denen es ausschliesslich darum geht weibliche Körper und eine schier endlose Aufeinanderfolge von Geschlechtsakten vorzuführen - ohne jegliche gekonnt konstruierte Verschmitztheit, die den Erfolg der Filme zu Beginn ausgemacht hatten. Aus dem TV-Umlauf ausgegrenzt und in spezifische Kinosäle verbannt, hat sich das Genre des Pornofilms immer mehr in sich selbst zurückgezogen und dessen Verehrer in die Stille des Schamgefühls.

Andererseits gibt es, wenn man ehrlich ist, wohl keinen grossen Unterschied zwischen der Darstellung einer Sexszene und der Darstellung einer Action- oder Abenteuerszene. Hierbei handelt es sich ausnahmslos um lebhafte Szenen. Dort wo die sogenannte Schwelle der öffentlichen Sittlichkeit überschritten wird steht die Freiheit des anderen auf dem Spiel, doch wir dürfen nicht vergessen, dass eben jener Begriff der "öffentlichen Sittlichkeit" Jahr für Jahr im Rahmen der Einschränkungen verändert wird, die eine Gesellschaft hervorbringt. Was unterscheidet also eine romanische Sex-Szene zwischen zwei Darstellern, wie wir dies bei jedem Film aus den USA gewohnt sind von einer gleichen Darstellung, die diesen Akt lediglich realistisch darstellt, ohne diese unter der Heuchelei von Bettlaken, Unterwäsche und Halbdunkel zu vertuschen?

Unter einem anderen Gesichtspunkt hat die Meinungsfreiheit, ein Fundament für jede zivilisierte Kultur, keinen Grund eingeschränkt zu werden, wenn es um unsere eigene Grundthematik als Menschen geht: dem Sex.

Die Einengung in ein extremes Getto hat selbstverständlich dazu geführt, dass Extreme dieser Richtung geschaffen wurden, darüber hinaus Nebenrichtungen, die, eben aus dem Grund, dass sie keiner gesetzlichen Kontrolle unterlagen, immer "extremer" wurden. Das heutzutage so traurigerweise trendyhafte Phänomen der Pädophilie ist nichts anderes als das Ergebnis einer Degeneration, die auf der Angst vor der Akzeptanz des Sex sowie auf dem kulturellen Obskurantismus, die dem Sex auferlegt wurde beruht.

Es ist ganz offensichtlich, dass eine angemessene Sexualerziehung, insbesondere wenn diese in der Jugend erfolgt, die Männer und Frauen der Zukunft zu einer reiferen und bewussteren Kunst des Liebens führen würde. Die Tatsache, dass die Menschen auf einem ausserordentlich schwierigen Gebiet, wie jenem der Beziehung mit der anderen Einheit, allein gelassen wurden und hierbei durch Voreingenommenheiten in Ängste versetzt und durch unsinnige Angstvorstellungen aus der Bahn geworfen wurden, konnte im Lauf der Zeit nur zu sexuellen Verirrungen verschiedener Art führen, die auf jeden Fall gefährlich für die Gesellschaft werden. Andererseits gilt als erwiesen, dass, je mehr eine Gesellschaft in einer Richtung unterdrückend und destruktiv einwirkt, die Gesellschaft selbst dazu beiträgt, dass sich deren hauptsächliche Ventil-Energien insbesondere in jene Richtung bewegen.

Im Lauf der letzten Jahre haben verschiedene pornographische Filme, wie Latex und Shock von Michael Nimh dank deren akkurater Regie und eines beängstigenden Drehbuchs Aufsehen erregt, wobei offensichtlich wurde, dass auch pornographische Filme zu bedeutenden Filmproduktionen aufsteigen könnten, sofern sie ihren Platz in der Kinowelt finden würden, anstatt in der tristen Unterwelt zu vegetieren, in die sie seitens einer unvorbereiteten Welt hinabgestossen wurden.

Die imaginäre Welt der Bilder und des Films wird immer wieder von neuen Schönheiten bevölkert, und es lässt sich nicht leugnen, dass die Venus von Milo wegen ihrer perfekten Körperform zwar immer wieder bewundert wird, dass dies jedoch nicht möglich ist gegenüber des wirklichen Körpers einer ebenso schönen Frau, wie beispielsweise Sunset Thomas oder die unvergängliche Tracy Lords. Die Schönheit des nackten Körpers, die bereits im Rahmen der schönen Künste beschworen wurde hat noch immer ihre Mühe den meisten zugänglich zu sein - angesichts der immerwährenden und ignoranten Scheu der Heuchelei.

Doch das Genre der Erotik erlebt trotz allem unterschiedliche Phasen und Vorgehensweisen, je nach den jeweiligen Ländern: einerseits scheinen sich jüngstens die grossen Produzenten - mit dem neuen Film von Stanley Kubrick - endlich sehr scheu diesem Genre zu nähern; andererseits erfolgt eine neue und parallele Invasion einer neuen Art die Pornographie wahrzunehmen: Japan und seine Hentai haben unseren Westen erreicht!

Hierbei muss darauf hingewiesen werden, dass Japan, wie sämtliche Industrieländer tiefgreifende gesellschaftliche Frustrationen durchlebt, die dazu führen, dass die Sexualität, wenn überhaupt, in noch verderblicherer Weise erlebt wird, als dies im Westen der Fall ist. Doch die widersprüchlichen Gesetze Japans ermöglichen die Möglichkeit des Genusses eines erotischen Films für ein überaus weitgefächerteres Publikum, als dies bei uns der Fall ist, und zwar dank des Zeichentrickfilms. Die Zeichentrickfilme sind in der Tat voller erotischer Anspielungen, die hier im Westen absolut undenkbar sind, und die, wenn schon nicht als geschmacklos, dann jedenfalls als zensierungsbedürftig angesehen werden. Die allgegenwärtige Heuchelei führt dazu, dass ein Grossteil der Faszination verschiedener hervorragender japanischer Zeichentrickfilme verloren geht, wobei all jene Passagen geschnitten werden, die nach der Ansicht eines bornierten Erwachsenenpublikums dem vor dem Fernseher alleingelassenen Heranwachsenden schaden könnte. Als ob ein Busen von Ranma 1/2 tatsächlich Stürme der sexuellen Unentschlossenheit in einer Person hervorrufen könnte, die bereits selbst von schweren gesellschaftlichen Schäden gestört ist! Von der subtilen Erotik, die mehr oder weniger alle japanischen Produktionen ausstrahlen ist der Schritt hin zu der extremsten Erotik nur sehr klein - und heute für jeden zu haben.

Die unmittelbare Wirkung der himmlischen Schönheit einer mit sehnsüchtigen Augen gezeichneten Nymphe kann eine noch ergreifendere Erotik beinhalten als jene, die den wunderschönen Models des Zazael von Philip Mond innewohnt. Wenn man diesem nun die erotische Ironie des Betrachters im Rahmen von Figuren hinzufügt, die in der Vorstellungswelt der Öffentlichkeit schon immer rein und unschuldig waren, dann ist die Wirkung mit Sicherheit eine der aufreizendsten und "verbotensten", die man sich vorstellen kann.

Zu den ersten Autoren, die versucht haben das Universum der Erotik mit ihren Werken zu bevölkern gehören der unvergängliche und immerwährende Go Nagai mit Werken wie Harenchi Gakuen. Und gerade dieses Werk hat innerhalb jenes Universums, das bereits dank Osamu Tezuka enorm zu wachsen begann, zu einer bedeutenden Bewegung innerhalb der japanischen Kreativität beigetragen.

Nagai erweiterte seine Werke Grendizer und Devilman mit sehr pikanten Produktionen, wie Cutey Honey oder Kekko Kamen, und andere Autoren kamen hinzu. Uruseyatsura von R. Takahashi umfasste verschiedene erotische Anklänge, obgleich diese sicher nicht mit offensichtlicher Erotik und verschmitzter Ironie gespickt waren, doch mit Cream Lemon gelang ihm der grosse Sprung, und mit Toshio Maeda wurde der Kreis geschlossen.

Die japanische Erotik beruht auf zwei Hauptrichtungen, aus denen sich im Lauf der Zeit sämtliche anderen entwickeln. Cream Lemon, den wir als den ersten - nebenbei gesagt: äusserst gelungenen - Versuch definieren können, entwickelt jugendliche und kindliche Themen; und auch dies wieder angesichts der japanischen Gesetzgebung, die besagt, dass "die Genitalien von Kindern und kleinen Mädchen nicht zensiert werden dürfen, da es sich hierbei nicht um sexuell reife Personen handelt". Dahingegen war Maeda der Erfinder des Genres der Aliens mit dämonischen Monstern mit allegorischen Tentakeln - eine neue Weise um die Zensur zu umgehen, und unvergessen ist der von ihm kreierte Archetyp: der berühmte Urotsukidoji.

Der japanische Zeichentrickfilm geht also sofort auf Distanz zu den "reiferen" und in einem gewissen Sinn gekünstelten Produktionen, wie beispielsweise jene von Ralph Bakshi und seinem Fritz the Cat, die er den Cartoons von Crumb nachempfunden hatte. Im Land der aufgehenden Sonne befasst man sich mit den sonderbarsten sexuellen Regungen, wobei man sich auf jene scheinbare Unschuld und die illusorische Strenge einer Welt beruft, die ihre gesamte erotische Schubkraft im Verborgenen, in dem zum Teil abartigen Lernen der Jungen und Mädchen in den ergebenen Schulen Japans auslebt.

Aus diesem Phänomen ergibt sich darüber hinaus der Begriff des erotischen Videospiels, einer weiteren pornographischen Erscheinung, die in Japan einen riesigen Erfolg hat. Hier ist der Spieler selbst der Protagonist, der mit einer Schar von jungen Mädchen zu tun hat, die jeweils bereit sind sich immer neuen und phantsievollen Spielen hinzugeben, wobei die Fähigkeit allein darin besteht das richtige Wort im richtigen Augenblick zu sagen!

Wenn nun das Phänomen des Hentai bei uns beginnt Fuss zu fassen, dann ist es an der Zeit dieses einer aufmerksamen, nicht gerade oberflächlichen Analyse zu unterziehen um die Unterschiede, die Hintergründe und Abrundungen sowie die augenscheinlichsten Ähnlichkeiten mit jenem, was wir gewohnt sind zu sehen, zu suchen. Sicherlich wird es nicht schwierig sein diese Produktionen zu zensieren, gerade wegen der unentwegten Gegenwart von jungen Mädchen, doch wenn man diese mit einem aufmerksameren, einem tieferen und klinischen Blick betrachtet wird man feststellen welch subtile Verschmitztheit hinter jeder dieser Darstellungen verborgen liegt. Eine, trotz allem, arglose und mitunter sogar reale Verschmitztheit, die vielleicht gerade deshalb als unbequem und wenig geschätzt erachtet wird, wobei man jedoch vergisst, dass es sich im Grunde um Zeichentrickfilme handelt. Der Vorwurf, den man diesen Werken gegenüber anführen kann, d. h. dass bestimmte Instinkte angesprochen werden, kann ohne weiteres umgekehrt werden, wenn man diese Werke - wie dies in Japan der Fall ist - als Entladungsventil ansieht oder, abgesehen von deren erotischen Inhalten, zumindest als interessante und sehenswerte Werke. Auf diese Weise können wir uns mit weitaus mehr Poesie - und in weniger vulgärer Art, wie dies leider bei uns in der westlichen Welt geschieht - gegenüber der Welt der Pornographie öffnen, und dies ohne Tabus und Voreingenommenheiten: um all die möglichen Verschwommenheiten zu erleben, die das Meisterwerk der Natur unserer Sinne und Phantasie umfassen. Und diesmal ohne Heuchelei - und Ängste

VERLORENE UNSCHULD
Wie bereits zu Beginn dieser CD ROM angeführt wurde gilt das unreife Sexualorgan in Japan als nicht zensierbar, doch dies ist nicht der einzige Grund für die riesige Beliebtheit der japanischen Lolitas.

Die Leidenschaft für die Unschuld wird unter verschiedenen Umständen in Sexualität umgewandelt. Die Schüchternheit ist ein grundsätzlicher Aspekt des japanischen Erotik-Trickfilms. Eine der Charakteristiken der typischen weiblichen Hentai-Figuren ist deren scheinbares Schamgefühl während des Beischlafs. Oft sind die Backen der Mädchen rot angelaufen, die Augen feucht und die Blicke nahezu überrascht, obwohl sie sich nur allzu bewusst dessen sind, was sie tun. Die Verknüpfung zwischen Schüchternheit, Unerfahrenheit und Sex beinhaltet selbstverständlich einen äusserst starken erotisch-subtilen Schub, wodurch zahlreiche Autoren unmittelbar einen riesigen Erfolg hatten. Hinzu kommt bei einigen Produktionen die äusserst feine Art der Zeichnung.

Ausgehend von den Mangas und bei der Berücksichtigung einer äusserst soften Erotik kommt man nicht umhin die niedlichen Schülerinnen von Katsura anzuführen, der sich darauf spezialisiert hat herrliche Popos zu zeichnen, oder jene von Urushihara, der hingegen ein hervorragender Zeichner von weiblichen Brüsten ist.

Eines der repräsentativsten Werke dieses Genres ist mit Sicherheit die Serie Cream Lemon. Die Hauptfigur von Cream Lemon ist jedesmal ein junges, unerfahrenes Mädchen, die das einzige Ziel hat zum Sexualobjekt all jener zu werden, denen sie begegnet. Gemäss des Stereotyps des jungen Mädchens bei der ersten sexuellen Erfahrung basiert die Serie Cream Lemon stets auf Themen und Situationen mit wenigen unmissverständlichen Fixpunkten. Der Schöpfer dieses Genres ist der inzwischen sehr berühmte Yuji Moriyama, der mit seiner "Zitronencreme" einen Riesenerfolg hat.

Ein weiterer Autor dieses Genres ist der inzwischen ebenfalls berühmte U-Jin. Seine Produktionen, von Angel bis Juliet, von Sakura Tsushin bis Psycho Lesson sind insgesamt sehr gut gemacht und reich an einer beispiellosen Kleinarbeit. Selbstverständlich handelt es sich auch hier um junge Mädchen, die sich mit den ersten sexuellen Impulsen und Liebesspielen sowie mit den diesbezüglichen Unentschlossenheiten befassen. Hierbei muss beachtet werden, dass U-Jin nicht immer mit dem Begriff Hardcore gleichzusetzen ist, da seine Arbeiten oft nur eine liebliche Erotik andeuten, wodurch diese, wie auch insbesondere jene von Sakura Tsushin, mit den schönsten Zeichnungen auf Papier von Masakazu Katsura vergleichbar sind.

Es muss hinzugefügt werden, dass diese Arbeiten, wenn sie gut gemacht sind, keineswegs zur Pädophilie anspornen. Es sind hingegen aufmerksame und romantische Gedankengänge über das berüchtigte erste Mal, über den - morbiden oder normalen - Einstieg in den Sex. Sex also als Vergnügen, als ruhige, friedliche und begeisternde Weise einfach zu sein und zu leben. Durch das Eindringen in eine Welt zwischen Licht und Schatten, die wir alle, auf welche Weise auch immer, ohne Heuchelei durchlebt haben.

DÄMONEN
Dem bereits erwähnten Toshio Maeda gebührt der Lorbeerkranz des Erfinders eines horror-erotischen Genres, der das Genre des horror-splatter mit der Erotik verknüpft und hierbei unterschiedliche Gefühlsregungen sowie insbesondere eine intelligente und gewandte Umgehung des Problems der Zensur in die Wege leitet.

Maeda ist der Kopf, der sich hinter dem monumentalen Fresko Urotsukidoji verbirgt, bis heute das berühmteste und repräsentativste Werk des Genres. Obwohl die Sage bereits an ihrem vierten Kapitel Inferno Road - nach Legend of the Overfiend, Legend of the Demon Womb und Return of the Overfiend - angelangt ist hatte Maeda trotzdem genügend Zeit andere Abenteuer, wie Demon Beast Invasion zu produzieren. Mit Urotsukidoji hatte er ein neues Erzählschema geschaffen, doch mit Demon Beast Invasion wiederholt Maeda im Grunde die Ideen seines vorangehenden Erfolges.

Jedenfalls befasst sich nicht nur Maeda mit diesem unglaublichen Genre. Unter den repräsentativen Werken kann man Blue Girl nicht unerwähnt lassen: hierbei werden die Tentakel als Ersatz des männlichen Glieds eingesetzt. Und weiter: Venus Five, eine erotische Neufassung des berühmten Sailor Moon, Rei Rei, Nightmare Campus, das ebenfalls von Maeda bearbeitet ist, Beast City, Vampire Madonna, und andere.

Wie bereits erwähnt, ist die vorwiegende Thematik dieses Genres der Horror. Nahezu sämtliche Protagonisten beinhalten die Rolle der Verteidiger vor einer übermenschlichen Macht, und diese sind fast immer Gymnasiasten.

Hierbei muss hervorgehoben werden inwiefern dieses Schema in Japan unumgänglich ist, damit sich die Zuschauer mit der Erzählung identifizieren können. Die Vorstellung eines Superhelden, der allzusehr von der alltäglichen Realität entfernt ist kommt in japanischen Zeichentrickfilmen so gut wie nie vor. Mit dem Held, der anscheinend den ganz normalen Mitmenschen gleicht kann sich der Zuschauer hingegen weitaus unmittelbarer identifizieren. Hierbei spielt überhaupt keine Rolle ob die Erde von Aliens zerstört oder ob ein Gymnasium von Dämonen verwüstet wird, die Hauptsache ist, dass die Heldenhaftigkeit des Schülers gezeigt wird, der Du selbst sein könntest und gleichzeitig die Nacktheit der idealen Mitschülerin. Die Verknüpfung dieser beiden Faktoren hat zu einem enormen Erfolg dieses Genres geführt, das zugleich das bedeutendste Beispiel für das japanische Hardcore ist.

Doch kommen wir zum Problem der Zensur zurück. Abgesehen von dem bereits angeführten Gesetz über die unreifen Sexualorgane beruht die strenge Zensur Japans auf anderen Gesetzen. Ein Artikel der Verfassung aus dem Jahr 1947 besagt: "keine Zensur wird beibehalten", doch dieses Vorhaben war de facto nicht durchsetzbar, so dass der Artikel 1948 durch folgendes Gesetz erweitert wurde: "... es ist nicht notwendig Geschlechtsteile nicht zu zeigen, doch es dürfen keine Details gezeigt werden, die die Aufmerksamkeit des Zuschauers erwecken (...) es dürfen keine anatomischen Details gezeigt werden..."

Selbstverständlich gibt es schier unendlich viele Möglichkeiten derartige Verbote zu umgehen. Das Verschwinden des anatomischen Details wird für den Japaner unmittelbar zur Möglichkeit den sexuellen Akt noch pikanter zu gestalten, und auch hierbei gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten. So werden beispielsweise die Meko Masks eingesetzt, d. h. die farbliche Vertuschung in grosse Pixel, oder die Win Masks, d. h. eine Art computerisierte Übermalung der betreffenden Zone. Weiterhin spielen die Autoren mit Durchsichtigkeiten oder eben in deren Details sehr stilisierte Sexualorgane. Mit Maeda entsteht, wie bereits angeführt, eine neue Art die Zensur zu umgehen. Von der Bestimmung ausgehend, dass man die Dinge nicht so zeigen darf, wie sie tatsächlich vor sich gehen, wird der sexuelle Akt zwischen einem Mädchen und einem Monster mit zahlreichen Tentakeln offensichtlich zu einem irrealen - und damit darstellbaren - Etwas. Beim Betrachten von Filmen wie Urotsukidoji oder Blue Girl muss man feststellen, dass es unmöglich ist, trotz der andauernden Verhältnisse Dämon-Frau, auch nur einen sogenannten normalen Beischlaf im Detail zu erkennen. Darüber hinaus muss hinzugefügt werden, dass in Japan keinerlei Zensur besteht, was den weiblichen Busen anbelangt, daher sieht man auch so oft explizite Fummeleien, usw. Das gleiche gilt selbstverständlich für den männlichen Samenerguss, mit dem die Mädchen ohne weiteres bedeckt werden dürfen, Hauptsache, dass nicht allzu deutlich dargestellt wird, woher dieser stammt. Wenn es sich dann auch noch um den Samenerguss eines "Monsters" oder eines "Dämonen" handelt, wird die Sache noch viel einfacher.

Im Lauf der letzten Jahre sind die japanischen Zensurvorschriften etwas freizügiger geworden, und zahlreiche Richtlinien sind heute längst nicht mehr so streng wie früher, wohl auch angesichts des gigantischen wirtschaftlichen Umsatzes des Hentai-Umlaufs. Trotzdem ziehen die meisten Herausgeber den Zensureffekt vor, damit die Filme nicht allzu pornographisch explizit - und somit, für die japanische Mentalität, vulgär - werden.

Nachfolgend haben wir die repräsentativsten Beispiele für das Genre des Horrorfilms ausgewählt, an Hand deren Sie sich eine Vorstellung über das oben Geschriebene machen und Ihr Urteil selbst fällen können.

Gutes Zuschauen.

MISCELLANEOUS
Selbstverständlich befasst sich die japanische Erotik mit den unterschiedlichen Genres mit der gleichen Unternehmungslust, wie jedes andere vergleichbare Produkt aus anderen Ländern. Wenn einerseits verschiedene Stereotypen oft unverändert bleiben, so gibt es andererseits eine Vielfalt von Figuren, die jede Nische des Genres ausfüllen.

In Trickfilmen, wie Junk Boy oder Golden Boy begegnen wir Hauptfiguren, die reifer sind als jene der Serien wie Cream Lemon, und die sich auch mit bestimmten sexuellen Aktivitäten befassen. Der Fetischismus beispielsweise wird sowohl mit grosser Ironie wie als regelrechter sexueller Impuls verwendet. Wir möchten an einen ironischen Trickfilm mit dem Namen Dash! Kappei von Tatsunoko erinnern: In diesem alles andere als explizit erotischen Film gerät die lustige Hauptfigur jedesmal in Extase, wenn sie weibliche - insbesondere weisse - Slips sieht. Das Thema wird auf unterschiedlicher Weise auch in anderen Produktionen behandelt, und zwar von der mehr oder weniger expliziten Ironie bis hin zum Sadomasochismus. Hierbei werden über die Zensurproblematik hinaus Ersatzorgane, wie Vibratoren, Ketten, usw. eingesetzt.

Diesbezüglich gibt es Werke, wie Bondage Queen Kate mit drei kleinen sadomasochistischen Feen oder Ogenki Clinic, eine legendäre erotische Produktion, die vor Ironie überquillt, in der ein Arzt und seine Krankenschwester alles nur mögliche tun um die unterschiedlichsten Patienten von ihren Ängsten und Frustrationen zu "heilen".

Neben dem Genre der Ironie gibt es auch das Abenteuer-Genre, wobei im Rahmen von mehr oder weniger gut konstruierten Sciencefiction- oder Kriminalhandlungen erotische Szenen eingeflochten werden, die, je nach Film, vom Softcore bis hin zur expliziten Erotik reichen.

Weiterhin können wir den berühmten Go Nagai mit seiner Kekko Kamen nicht unerwähnt lassen: hier bekämpft die untypische Heldin die Besessenen einer Oberschule, wobei sie lediglich mit einer Maske bekleidet ist!

Selbstverst.ndlich gibt es auch das Thema Homosexualität. Einige Mangas, wie "Das Gedicht vom Wind und den Bäumen" sind in die Geschichte des japanischen Trickfilms eingegangen, und sonderbarerweise handelt es sich hierbei oftmals um Figuren an der Grenze zwischen den Geschlechtern.

König des "zweideutigen" Genres ist der grosse Hiroyuki Utatane. Seine Werke -, die insgesamt auf dem ständigen Verlangen des Mannes nach Sex aufgebaut sind, wobei jedoch der sexuelle Akt an sich in bescheidener Fröhlichkeit ausgeführt wird, und zwar wie ein besonders vergnügliches Spiel zu zweit, zu dritt oder zu viert - sind voller zweideutiger Figuren.

Wir können es nicht unterlassen dieser langen Liste das Phänomen der Parodien hinzuzufügen, denn immer häufiger werden die bekannten Figuren von Geschichten wie Dragonball, Evangelion, Sailormoon, usw. in Hauptfiguren erstaunlicher erotischer Abenteuer verwandelt. In diesen Filmen wird gezeigt, wie die Figuren, die wir bereits so gut kennen, ihre "intimste Zeit" verbringen, und daher haben diese auch einen beispiellosen Erfolg bei ihrem Publikum.

Abschliessend können wir sagen, dass die erotischen Produktionen Japans die verschiedensten nur erdenklichen Genres abdecken und, da es sich um Zeichnungen handelt, bis hin zu den gegensätzlichsten Extremen, mit aufreizenden und willensstarken jungen Mädchen in lusterregenden Posen, die manchmal menschlich garnicht möglich sind und doch gerade deshalb noch aufreizender sind.

"Sex ist Vergnügen" scheinen uns die japanischen Autoren sagen zu wollen. Sex ist schön und kann selbst mit einem Monster wunderschön sein. Andererseits: wenn wir schon so sind wie wir sind ..., dann müssen wir wohl oder übel damit leben. Ohne Schamgefühle, ohne Heuchelei, doch stets und auf jeden Fall mit Respekt vor dem anderen.

Noch einmal: Gutes Zuschauen!


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